Germania - Abschied nehmen
Am vergangenen Donnerstag fiel der markante Stadionturm, damit ist das Grünenthal Stadion nun nach über 90 Jahren bestehen endgültig Geschichte.
Ehrenpräsident Willi Rübke hat das Vereinsheim vor mehr als 40 Jahren selber erbaut. Am Montag kamen nun er und langjährige Weggefährten ein letztes Mal dort zusammen um Abschied zu nehmen. Aufgrund der städtebaulichen Politik der Stadt Walsrode muss das alte traditionsreiche Stadion von Germania Walsrode nach mehr als 90 Jahren nun weichen.
"Einem könnten die Tränen kommen, wenn man wollte“, sagt Ehrenpräsident Willi Rübke emotional sichtlich angeschlagen mit Blick auf das, was draussen gerade passiert. 92 Jahre lang haben die Herren und Jugendmannschaften hier ihre Heimspiele ausgetragen.
Im noch stehenden Vereinsheim erinnerte man sich am Montag noch sehr genau, wie HSV Legend Günter Netzer 1979 als HSV Manager zu einem Freundschaftsspiel mit dem Lamborghini vorfuhr.
Oder wie Werder Bremen Trainer Otto Rehagel gemeinsam Seite an Seite mit Werders Managerlegende Willi Lemke einst an der Seitenlinie tobte.
Nun wird ein großer Einzelhändler mit Sitz in Kiel (Famila) auf ca. 27 m² ein kleines Einkaufszentrum bauen. Auch ein Elektromarkt und Wohnungen auf dem ehemaligen B-Platz sollen bis Mitte kommenden Jahres entstehen.
Germania Vorstandsmitglied Michael Dröscher trifft der Abriss ebenfalls hart, doch ist dies der richtige Weg betont er. „Sonst sehen wir jetzt einfach in der Zukunft hoffentlich bald ein neues Stadion, was uns auch ermöglicht weiterhin sportlich höhere Ziele anzugreifen“, blickt Dröscher optimistisch in die Zukunft.
Die 18 Jugendmannschaften und die Herrenteams von Germania müssen nun voraussichtlich für zwei Jahre auf Plätze anderer Vereine im Stadtgebiet ausweichen.
Germania wird mit den Herren-Mannschaft nach Stellichte ziehen. Die Jugend (U09 – U14) trainiert bereits im Walsroder Eckernworth-Stadion, das kurzfristig weitere Umkleide- und Duschmöglichkeiten in Containern erhalten wird.
Die kleinsten Fußballer (U07/08) trainieren und tragen ihre Spiele in Zukunft auf der Sportanlage am ehemaligen Schulzentrum aus.
Den Verkaufserlös aus dem Grundstück will die Stadt als Eigentümerin in den Breitensport investieren und u.a. für einen evtl. Neubau einer Sportstätte oder Sanierung einer vorhandenen, in diesem Fall dem Eckernworth-Stadion verwenden. Eine endgültige Entscheidung darüber fällt vermutlich in der kommenden Woche, laut Aussage der Vereinspräsidentin Birgit Söder.
Ein besonderes Erinnerungsstück wurde Schiedsrichterurgestein Siegfried Panske vom geschäftsführenden Vorstand der Germanen überreicht. Hat er doch über 60 Spiele im Grünenthal-Stadion geleitet, im vergangenen Oktober aber nach 3000 gepfiffenen Spielen seine Pfeiffe mittlerweile an den „Nagel“ gehängt hat.
Ein letzter Gruss zum Abschied: Für einige Altgermanen war es wie ein zweites Zuhause, der Abriss des Grünenthal-Stadions ist für die langjährige Vereinsmitglieder kaum zu ertragen, beklommen schauen sie dem Treiben auf der traditionsreichen Sportstätte an der Verdener Straße zu. Mit dabei waren Willi Rübke, Günter Kruse, Bernd Hiller, Marlen Hellberg, Hildegart Feldmann, Günter und Renate Strube, Werner Meyer, Günter Brandt, Siegfried Panske, Susanne Müller, Michael Dröscher, Dennis Bartz, Marc Hiller, Hendrik Kloppert, Marc Hiller, Birgit Söder Foto: Reinbold
Fotoserien
Germania - Abschied nehmen (MO, 20. Februar 2023)
Das Grünenthal-Stadion, jene traditionsbeladene Fußballspielstätte in Walsrode, ist nun weitestgehend abgerissen - und das Ende einer Ära trifft so manches verdiente Mitglied von Germania bis tief ins Mark.
Ein letztes Mal kamen nun dort langjährige Weggefährten noch einmal zusammen um gemeinsam Abschied zu nehmen.
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